Der Richtplan zum Kapitel Energie des Kantons lag bis Ende September zur Vernehmlassung öffentlich auf.
Die Umweltverbände Pro Natura Graubünden / WWF Graubünden / BirdLife Graubünden / Stiftung Landschaftsschutz haben gemeinsam Stellung bezogen und eine Medienmitteilung verfasst.
Zusammenfassung der Medienmitteilung der Umweltverbände
Der Ausbau der erneuerbaren Energien scheint nach jahrzehntlanger Blockade endlich voranzugehen. Leider und unnötigerweise wird aktuell der Ausbau in Graubünden auf Kosten der Natur geplant.
Biodiversität
Zur Bewältigung der beiden grossen Krisen «Biodiversitätsverlust» und «Klimawandel» wird mindestens ein Drittel der Landesfläche benötigt. Die Abstimmung der Flächen wäre eine Kernaufgabe des Richtplans, welche jedoch nicht gelöst wurde.
Landschaft
Der Landschaftsschutz ging in der Richtplanung Energie vergessen. Der Kanton soll Landschaftskammern definieren, welche langfristig frei von technischen Infrastrukturen bleiben.
Wasserkraft
«Die Zitrone Wasserkraft ist ausgepresst.» Viele Gewässer mit ihren Arten und Lebensräume sind durch die Wasserkraft stark übernutzt und deswegen in einem schlechten Zustand. Der Richtplan Wasserkraft muss dies berücksichtigen. Die Ausbauziele sind viel zu hoch und müssen auf ein umweltverträgliches Mass reduziert werden
Solarenergie
Grosse Freiflächenanlagen sind nicht nötig und können der Landschaft und Biodiversität schaden. Die Solarenergie kann auf bestehender Infrastruktur biodiversitätsfreundlich ausgebaut werden. Das dabei anfallende Potential ist weit höher, als wir zurzeit jährlich brauchen.
Windenergie
Windturbinen haben je nach Standort ein grosses Schadenspotential für Vögel und Fledermäuse. Bei der Gebietsausscheidung wurden weder der Vogelzug noch die sensiblen Arten berücksichtigt. Eine vollständige Interessensabwägung zwischen Naturschutz und Energieertrag ist ausgeblieben. Die Umweltverbände fordern die Streichung des grössten Teils der geplanten Gebiete.
Fazit: Naturverträgliche Energiewende
Für den CO2-Ausstieg brauchen wir die Energiewende. Dazu gehört auch der Ausbau der erneuerbaren Energien. Der Ausbau muss jedoch Hand in Hand mit der Natur und Landschaft gehen. Dafür bieten die Umweltorganisationen Hand.